Gedanken zum Tag der Gesundheit am Arbeitsplatz

Themenreihe „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schreiben“

Heute ist „Tag der Gesundheit am Arbeitsplatz“. Doch was bedeutet das eigentlich in der heutigen Zeit?

Als Softwarehaus sind unsere Mitarbeiter sicher das wichtigste Gut im Unternehmen, weshalb meine Firma in den letzten Jahren auch immer wieder über die Frage nachgedacht hat, wie die Gesundheit unserer Mitarbeiter bestmöglich unterstützt werden kann.

So zogen in unser Büro vor drei Jahren neue, ergonomische Bürostühle und höhenverstellbare Schreibtische ein, die von vielen Kollegen auch zum stehenden Arbeiten genutzt werden. Eine neue, geräumige Küche mit vielen Sitzgelegenheiten – unser „Bistro“ – wurde eingebaut, um die von den Mitarbeitern gegründete Kochgruppe zu unterstützen, die dafür sorgte, dass weniger bestellt und mehr frisch gekocht wurde. Ab und an kündigte sich jemand von der Krankenkasse an, um unsere Mitarbeiter – natürlich auf freiwilliger Basis – Lungen- oder Stresstests zu unterziehen und wir motivierten die sich bildenden Lauftreffs mit Teilnahmen an Spenden- und Firmenläufen…

Doch was bedeutet „Gesundheit am Arbeitsplatz“ nun in Zeiten des social distancing, der Isolation und der Notwendigkeit des von zuhause Arbeitens einerseits und der Mehrfachbelastung zwischen Job, Kinder- oder Verwandtenbetreuung und Ängsten und Sorgen um Familie und Freunde sowie der Angst vor Krankheit andererseits? Es geht hier im Bereich der Bürotätigkeiten (um die es in unserer Firma nunmal geht) nicht mehr nur um den Schutz der Augen durch gute Lichtverhältnisse oder den Schutz von Rücken und Nacken durch gute Ergonomie am Schreibtisch. Auch nicht mehr vorrangig um den gesunden Lebensstil was Ernährung und Bewegung angeht.

Natürlich bezog sich der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter seit Anfang 2020 vor allem darauf, möglichst alle physisch voneinander zu trennen und schon lange vor einer Maskenpflicht die damals noch stattfindenden Präsenztermine nur mit Maske zu absolvieren. Zeitweise waren wir alle im Homeoffice. Die meiste Zeit aber gab es immer Einige die lieber in die Firma kamen – vielleicht auch wegen dem tollen Schreibtisch und dem bequemen Bürostuhl (auf dem es sich auf jeden Fall besser sitzen lässt als zuhause am Esstisch). Mit entsprechenden Absprachen unter den Kollegen, verteilen sich immer alle so gut auf die Büros, dass dies coronatechnisch kein Problem ist.

Doch ich bin über etwas anderes froh, was die Firma in den letzten Monaten für meine Gesundheit getan hat.

Meine Gesundheit dankt, dass mit Verständnis auf meine persönliche Lebenssituation regiert wurde und die Firma dort unterstützt und Möglichkeiten bietet, wo es machbar ist.

Meiner Gesundheit ist es absolut zuträglich, wenn meine Kollegen und mein Chef meinem Kind in der Videokonferenz zuwinken (wenn es sich mal wieder auf meinen Schoß „verirrt“ hat), statt mich vorwurfsvoll anzuschauen.

Meiner Gesundheit ist es förderlich, dass mich meine Kollegen auch einfach mal fragen, wie es mir geht und wir uns über unsere aktuelle Situation austauschen können oder sich alle am späten Nachmittag freitags auf ein „virtuelles Bierchen“ oder einen digitalen Spieleabend verabreden.

Der Tag der Gesundheit am Arbeitsplatz steht für mich dieses Jahr für: Teamwork und Transparenz – auch auf Distanz, für das Nicht-vergessen-werden als Person im Arbeitsalltag, für ein freundliches „Guten Morgen!“ in die ganze Chatrunde und für das Wissen, dass meine Firma ein offenes Ohr für meine aktuelle Lebenssituation hat.

Ich würde mir wünschen, die Gesundheit der Mitarbeiter wäre allen Arbeitgebern – in allen Branchen – ein Anliegen…

Eveline, seit 10 Jahren bei INFOsys Kommunal

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