Mein erstes Mal

Frisch gestärkt aus dem Bretagne-Urlaub startete ich am 09.08.2022 mein Abenteuer „Ausbildung Ü40“ bei der Firma INFOsys Kommunal. Da ich ja nun auch wieder Schülerin war, Berufsschülerin, um genau zu sein, bekam ich von Freunden sogar eine Schultüte zu diesem besonderen Anlass geschenkt sowie zum ersten Schultag eine tolle Karte von meiner Tochter, die sofort die Gelegenheit nutzte, mich zu warnen, dass ich nur ja kein Streber in der Schule sein soll. Die Warnung war umsonst: Ich gehöre in die Streber-Liga, die in der ersten Reihe immer die Hand hochhält.

Die ersten Wochen in der Firma vergingen wie im Flug, ich erfuhr jeden Tag so viel Neues, und es war schön, nicht mehr wie vorher als selbstständige Übersetzerin alleine zuhause vorm Computer zu sitzen, sondern mit netten Kollegen zu sprechen, über Berufliches und Privates.

Kaum hatte ich mich einigermaßen an die neuen Herausforderungen gewöhnt, kam der Chef mit einer neuen Aufgabe. „Frau Ehrhardt, Sie schreiben im Azubi-Blog mit.“ Ein Blog also, aha. Sowas hatte ich vorher allerhöchstens gelesen, aber nicht geschrieben. Nun bin ich also Bloggerin, okay, einmal ist immer das erste Mal. Dann bloggt Frau Ehrhardt hier mal:

Es hat einige Wochen gedauert, bis ich meinen Platz im Team gefunden hatte, denn ich kam ja aus einer komplett anderen Branche, bei der der Umgang mit Sprache und Fremdsprachen im Mittelpunkt stand. Das sehr technisch geprägte Umfeld bei INFOsys war deshalb eine große Herausforderung für mich. Eigentlich dachte ich, dass ich durch meine jahrelange freiberufliche Tätigkeit schon einiges über strukturierte Herangehensweisen und Informationsverarbeitung wusste. Aber ich wurde eines Besseren belehrt, als ich in den Azubi-Sessions von Herrn Hoßfeld saß und jede Menge zu Themen wie Knowledge-Management und Produktivitätstools lernte. Dieses neu erlernte Wissen konnte ich tatsächlich schnell zu großen Teilen in meinem Azubi-Alltag umsetzen und anwenden.

Auch nach fast vier Monaten in der Firma gibt es immer noch viel zu lernen, die täglichen Aufgaben sind vielfältig und es wird nie langweilig. Mein großes Ziel ist es, mit meinen sprachlichen Fähigkeiten die Kollegen aus dem technischen Bereich bei der Erstellung von Kundendokumentationen zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen den Support zu verbessern. Diese Teamarbeit und der tägliche Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen machen mir viel Freude und motivieren mich.

Die Berufsschule ist eine gute Ergänzung zum Arbeitsleben, denn dort herrscht eine andere Art des Lernens, hier werden die kaufmännischen Aspekte des Berufs aus theoretischer Sicht beleuchtet.

Langsam fällt mir auch der Spagat zwischen Arbeit, Familie und Haushalt nicht mehr so schwer. Zum einen hat mein neuer Alltag sich mittlerweile eingespielt und zum anderen kommt mir das familienfreundliche Konzept der Firma entgegen. Meinen Entschluss, die Ausbildung zu absolvieren, habe ich jedenfalls bisher nicht bereut, im Gegenteil, ich freue mich auf viele weitere neue Abenteuer, Erfahrungen und Begegnungen.

Elena Ehrhardt, Auszubildende Kauffrau für Büromanagement

Bildquelle: Dieter Schütz  / pixelio.de